Usaquen - Stadt in der Stadt

Usaquen (Name aus der indianischen Kultur und bedeutet wahrscheinlich "Land der Sonne") ist eine Stadt in der Stadt und liegt im Nordosten von Bogota. Früher befanden sich in Usaquen einige Landgüter und die dazugehörenden Gebäude der Arbeiter. Anfangs des 20. Jahrhunderts wurde die Hauptstrasse des inzwischen kleinen Städtchens ausgebaut, so dass Bogota schneller und leichter erreicht werden konnte. Usaquen wurde ein beliebter Wohnort für wohlhabende Familien aus Bogota, lag der Ort doch lediglich 12 km vom Stadtzentrum Bogotas entfernt. 1955 wurde Usaquen in den Bezirk Bogota integriert und es entstanden nach und nach Wohnsiedlungen für die Mittelschicht. In den 70er-Jahren - Bogota hatte enormen Wohnbedarf und dehnte sich noch weiter in den Norden aus - wurde Usaquen weiter urbanisiert. Es entstanden neben Wohnsiedlungen auch Einkaufszentren und Schulen und heute ist die Stadt Usaquen (450'000 Einwohner) ein Teil des Molochs "Bogota".
Speziell an Usaquen ist, dass das koloniale Zentrum aus dem 17. Jahrhundert erhalten geblieben ist. Nicht nur die Touristen de Suiza, sondern auch die Rollos selber, spazieren am Wochenende - eng gedrängt - aber gerne durch das kleine Viertel und über den bekannten Flohmarkt. Der "mercado de pulgas" ist nicht ein Flohmarkt wie in der Schweiz, sondern bietet handwerkliche Sachen (Schmuck, Taschen, Kleider, usw.) an. Schade, dass im kolonialen Viertel praktisch niemand mehr wohnt, da die Häuser zu Hotels, Restaurants und Läden umgewandelt wurden. Aber schön anzusehen ist das ganze alle Mal.
Da ich von meiner Wohnung im Stadtteil Chapinero nach Usaquen gelaufen bin (immerhin fast 2 Stunden) konnte ich mit gutem Gewissen im ansässigen Super-Rock-Café einen Imbiss vertilgen und so gestärkt nochmals etwas herumlaufen und "lädele".
Ein Ausflug, den ich allen Bogota-Besuchern ans Herz lege!