Leben in Barichara, Santander (2. Teil)

15.11.2018

Jetzt gilt es ernst, mein Leben in Kolumbien, hat begonnen. Keine Schule mehr, sondern den Alltag selber gestalten, ist angesagt! Ich habe mir viel vorgenommen, v.a. aber will ich anfangen, gesund zu leben. Bewegung, gesundes Essen und so! Wurde Zeit, meine Walking-Stöcke auszupacken! Bis jetzt habe ich 6 mal morgens einen Rundgang rund um Barichara abgespult. Nicht schlecht, finde ich. Die 7,5 km kann ich leider nicht geradeaus machen, sondern Hügel rauf, und Hügel runter. Zur Zeit ist Sommer - merke ich an den hohen Tagestemperaturen (29 Grad). Komme jeweils total verschwitzt und mit hochrotem Kopf wieder nach Hause. Nach einer Dusche (habe dank Stephan eine Elektrodusche, welche ich jedoch im Moment gar nicht brauchen würde), mixe ich mir einen Avena-Smoothie (Joghurt nature, Früchte und Hafer) oder ein Müesli. Yameeh! Anschliessend etwas Siesta geniessen, einen Lunch vorbereiten (meist einen Salat) und dann etwas lernen (habe ja noch viel, viel Vocabolario) oder mit meiner netten Nachbarin Yolanda (bekannt wie ein bunter Hund hier in Barichara) el español praktizieren. 
Wie gesagt, das Wetter ist super, aber es wird recht heiss und die ganze Zeit im verdunkelten Wohnraum abzuwarten, passt mir wiederum nicht. Seit heute habe ich eine Lösung: beim Spaziergang hinauf (!) ins Städli, komme ich am besten Hotel in Barichara vorbei und die haben einen schönen Pool. Meine Frage, ob ich dort einfach schwimmen, planschen und "tomar el sol" machen könne, haben sie bejaht. Also werde ich morgen dort für COP 10'000.00 pro Tag chillen! Abends lehrt es sich doch viel besser. 
Bis jetzt hat es erst einmal nachts geregnet und gewittert, ansonsten immer mehr oder weniger sonnig. Was bin ich froh, dass es nachts gemütlich abkühlt, so dass ich gut schlafen kann. Apropos gut schlafen: am letzten Freitag (Auftakt zu einem der häufigen verlängerten Wochenenden in Kolumbien) ging Stephan morgens um 2.00 Uhr seine Freundin in San Gil abholen. Ich bin aufgewacht, als vor meinem - offenen Schlafzimmerfenster - die Post abging. Schlaftrunken habe ich ein Polizeiauto mit Blinklicht, einen kreischenden Einheimischen und Stephan und Katerinne gesehen. Oh dios mio! Hatten die einen Unfall oder warum wird da (mit der Polizei) vor dem Haus diskutiert? Die Entwarnung von Stephan kam dann prompt: der besoffene Einheimische ist scheinbar mit der Whisky-Flasche in der Hand Moto gefahren und vor der patrouillierenden "Fliegenden" geflohen. Vor meinem Fenster hatten die Uniformierten ihn endlich gestellt. Da er so sternhagelvoll war und sowohl die Polizisten wie auch meine Freunde beleidigte und erneut sein Moto aufrichten wollte, haben sie ihn recht ruppig in den Schwitzkasten genommen und in das Polizeiauto gesteckt. Wie mir Stephan später erzählte, hatten er und Katerinne schon befürchtet, ich hätte einen auf Party gemacht, so dass die Anwohner die Polizei rufen mussten. Wie ich so was tun würde...…!!!?